„Meinungsmonitor Entwicklungspolitik“ erfasst entwicklungspolitische Meinung der Bevölkerung in Deutschland
Mit der Reihe „Meinungsmonitor Entwicklungspolitik“ untersucht das Deutsche Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) in regelmäßigen Abständen die öffentliche entwicklungspolitische Meinung der Bevölkerung in Deutschland. Entwicklungspolitik und Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) zielen darauf ab, die Agenda 2030 und ihre 17 Ziele umzusetzen, globale Krisen wie die Corona-Pandemie oder den Klimawandel zu bewältigen und eine nachhaltige globale Entwicklung zu fördern. Dabei spielt die Bevölkerung Deutschlands eine wichtige Rolle. Erstens sind staatliche entwicklungspolitische Maßnahmen steuerfinanziert und benötigen somit die Unterstützung der Bevölkerung; zweitens engagieren sich die Bürger*innen entwicklungspolitisch und leisten damit einen unverzichtbaren unmittelbaren Beitrag zu einer globalen nachhaltigen Entwicklung. Für entwicklungspolitische Akteure ist es daher wichtig zu wissen, welche Einstellungen die Bevölkerung zu Entwicklungspolitik und globaler nachhaltiger Entwicklung hat, was sie über diesen Themenbereich weiß und wie sie sichdarin engagiert.
Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen, dass die Bevölkerung die deutsche Entwicklungspolitik weiterhin mehrheitlich unterstützt. Ein Großteil der Befragten ist allerdings dafür, die Entwicklungszusammenarbeit an Bedingungen wie Rechtsstaatlichkeit und Demokratie zu knüpfen. Bei Autokratisierungsprozessen in Partnerländern befürwortet die Mehrheit eine Anpassung der Maßnahmen, aber keine Beendigung der Entwicklungszusammenarbeit. Die Ergebnisse des Meinungsmonitors zeigen, dass die Bevölkerung mehrheitlich das Gefühl hat, nichts an der Lage im globalen Süden ändern zu können – dies kann als Ohnmachtsgefühl angesichts massiver globaler Herausforderungen verstanden werden. Insgesamt sind die Bürger*innen der Entwicklungspolitik gegenüber weiterhin positiv eingestellt – dieses Bild zeigte sich bereits im DEval-Meinungsmonitor 2018. Rund 75 Prozent befürworten auch 2022 eine mittlere bis hohe Unterstützung für Länder des globalen Südens.
Die komplette Studie und welche entwicklungspolitischen Implikationen sich daraus ableiten lassen, können Sie hier nachlesen.